Patrick Kindlon muss sich mitteilen. Es scheint ein innerer Drang zu sein, der ihn sarkastisch und ätzend, zynisch und melancholisch, sardonisch und lakonisch diese Welt kommentieren lässt. Das hat er erst mit End Of The Year getan, bevor er sich in die Arme der Self Defense Family geworfen hat, wo es künstlerisch manchmal mit ihm durchgeht. Für seine Erdung hat er Drug Church, die 2011 ein Demo aufnehmen. Zwei Alben und zwei EPs folgen. “Cheer” ist also das dritte – und es ist etwas anders als alles, was die Band zuvor aufgenommen hat. Das deutete “Weed Pin” bereits Ende vergangenen Jahres an. Fast fünf Minuten lang besticht der Song mit Melodien, Hooks und Hitpotenzial. Das kannte man so von der Band noch nicht, die zwar immer direkter, kompakter und weniger verkopft als Self Defense Family agierte, aber eben auch nie so poppig wie jetzt. Das zieht sich komplett durch die 32 Minuten von “Cheer”. Da mag das eröffnende “Grubby” noch so motzig intoniert sein und nach nur 1:38 Minuten die Biege machen, Drug Church klingen neuerdings, als hätten sie ganz viel Culture Abuse gehört, vielleicht auch etwas Nothing. Was dabei entsteht, hat seinen ganz eigenen Reiz. Während die musikalische Basis mitreißend und eingängig ist, sitzt obendrauf immer Kindlons raue Stimme und deren düstere Texte. So wird nicht nur “Weed Pin” zum Highlight, sondern auch die Stop-&-Go-Hymne “Strong References”, das an Brand New erinnernde “Avoidarama” und “Conflict Minded”, bei dem Carina Zachary von Husbandry nach der Hälfte das Mikro übernimmt. Und mit dem leicht wavigen “Tillary” ist der Abschluss brillant gewählt.
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