Bass und Drums dröhnen wie Stonerrock in doppelter Geschwindigkeit, dazu wechseln Sabbath-Licks mit bluesigen Slides und extrem fuzzigen Dröhn-Soli ab. Schön, diese Basis, die sich Drunk Horse da erschlossen haben. So wie die Burg auf dem Cover in Totenschädeln ertrinkt, baden Drunk Horse auf “In Tongues” in Iommi-Leads, dunkel-prophetischen Lyrics und traditionellen Sounds. Das geht dann auch erst mal gut – vor allem beim Wirbelwind “Priestmaker” sowie dem Prog-lastigen Vorgänger “Howard Phillips”. Trocken aber fett, mit viel Saft und Gitarren-Fingerbrüchen. “Self-Help” kann das Knistern mit Mühe, Not, Rock’n’Roll-Attitüde und feinem Chorus noch aufrecht erhalten, der Rest vermag es zusehends weniger. Da folgen AC/DC-Durchpausen und seltsame Hellacopters-Anleihen. Die funktionable Mischung der Opener wird erst mit “Grinding Teeth” wieder aufgegriffen und ist mit “Reverse Close Encounter” gänzlich ausgereizt. Noch ein Solo. Und noch eine Schleife! Und ein sechs Minuten langer Schlusstrack. Das braucht Nerven. Dann lieber auf die erste Hälfte beschränken. Oder die Ausdauer künstlich verlängern. Mit Substanzen, die wir an dieser Stelle nicht verherrlichen wollen.
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dto.
VÖ: 01.01.2000