Im Brotberuf sind Drummer Joe Tomino, Bassist Stu Brooks und Gitarrist D.P. Holmes Studiomusiker und sorgen bei HipHop-Größen wie den Fugees oder Mobb Deep für den richtigen Groove. Ein Geschäftsbereich, in dem meist ausschließlich auf Top-Profis zurückgegriffen wird. So ist ihr zweites Album nach “Exploring The Dangers” von 2004 wieder handwerklich perfekte Musik, die man auch dem Tonmeister oder Schlagzeuglehrer zumuten kann, trotz allen Noise und Metals. Den stricken die drei Meister ihres Faches im Opener sowie in Songs à la “Screaming At The Sea” oder “Cool Out And Coexist” sehr systematisch um einen Kern von Dub und Reggae, sodass sich eine Sandwich-Struktur ergibt: krachiger Einstieg, wippender Mittelteil, krachiger Ausstieg. Wie ein weicher Burger, von Knuspertoast umhüllt, dessen Inhaltsstoffe sich bei Helmet-Straffheit, Groove-Metal und Double-Bass bedienen. Dieser berechenbare Aufbau macht jeden artistischen Übergang von Lärmrock zu Reggae und Dub zur lange einsehbaren Kurve und hätte zumindest im 2:23-Kracher “Jack Bauer” durchbrochen werden dürfen. Schließlich kann man bei dem nicht jede Pointe vorhersehen. Wo Struktur fehlt, hallt entspannter, aber kraftvoller Dub in Reinkultur durch Klangräume, die wie riesige, abgedunkelte Hallen klingen, in denen jedes Drumpattern, Blubbern und Zischen um so deutlicher klingt, weil man eben nichts sieht. Und der große Hit ist ein Faith-No-More-Gedächtnis-Ohrwurm mit Mike Patton. Dennoch hört sich nichts nach Mief an. Weil sie gut sind. Handwerk hat goldenen Boden.
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IV
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