Teils erinnern die neuen Songs an die frühen Werke von Iron Maiden, vor allem durch die Orientierung am Basslauf und die zweistimmigen Gitarrenleads. Allerdings haben Duel mit Songs wie „Greet The Dead“ auch doomig-schleppende Stücke am Start, die eher dem Proto-Metal à la Black Sabbath Tribut zollen.
Das heißt aber nicht, dass Duel kopieren, vielmehr zeigen sie sich vielseitig und experimentierfreudig: Hymnische Songs wie „Satan’s Invention“ wechseln sich mit schweren wie „Greet The Dead“ ab. Dazu kommen Songs wie „Chaos Reigns“, der mittendrin die Geschwindigkeit wechselt und in dessen Refrain Sänger Tom Frank mehr ruft als singt. Oder der letzte Song, „Burn The Earth“, in dem Franks Stimme durch verschiedene Effekte bearbeitet wird. Die fuzzige Bridge und der bellende Refrain sorgen für einen Kontrast, der einen nach knapp 35 Minuten noch einmal aufrüttelt. Daneben sticht auch der Opener „Ancient Moonlight“ heraus. Er wirkt durch die Kombination vom mehrstimmigen Gesang mit den dräuenden Gitarren so mystisch wie einer der Drachen, die Duel hier besingen. Schade, dass es davon nicht mehr auf der Platte gibt.
Deren Motto fassen Duel selbst in “Fallacy” zusammen: “Using the old ways/ Walking the razor’s edge”. Dieser Grat zwischen 80er-Heavy-Metal-Tribut und der bloßen Reproduzierung von Klischees ist schmal, aber Duel gelingt diese Gratwanderung, wenn auch etwas wackelig.
Das steckt drin: Black Sabbath, Iron Maiden, Hippie Death Cult
weitere Platten
In Carne Persona
VÖ: 01.10.2021
Valley Of Shadows
VÖ: 17.05.2019
Witchbanger
VÖ: 21.04.2017
Fears Of The Dead
VÖ: 26.04.2016