Was man ihnen an “Instant Apocalypse” ankreiden will, ist die Veröffentlichungspolitik im Stile der Föderalismusreform. Erst den Mund richtig schön vollnehmen und dann lange nichts von sich hören lassen. Ansonsten steht man mit breit geöffneten Armen da, denn Dumbell haben sich ihr ungestümes Naturell bewahrt. Die Kölner, die 2000 mit dem Album “Don’t Mess With Cupid” aber mal so richtig auf die Exkremente gehauen und mit “Last Train To Vaudeville” einen veritablen Hit in die Welt setzten, haben sich damals schnell wieder aus der breiten Öffentlichkeit verabschiedet. Wer nicht gerade zur Kaste der eifrigen 7-Inch-Sammler gehört, muss 2006 in die Archive seines Musikwissens kriechen, um den Namen mit Leben zu füllen. Also: Irgendwo zwischen den Cellophane Suckers und dem kompletten Skandinavien-Hype bollerten Dumbell einst in bester White-Trash-Manier. Und genau dort knüpft “Instant Apocalypse” an – als sei in der Zwischenzeit nichts geschehen, außer diesen 27 Songs, die sie mal eben schnell zusammengekratzt haben. Fulminant. Willkommen zurück.
weitere Platten
Electrifying Tales
VÖ: 16.03.2012
Dont Mess With Cupid
VÖ: 29.05.2000