Während einige an ihren Angelegenheiten schrauben und werkeln, bis ihr Sinn für Perfektion zumindest halbwegs Ruhe gibt, fasziniert andere gerade das Unperfekte und unvorhersehbare Element, wenn man die Leine ein wenig aus den Fingern gleiten und die Dinge passieren lässt. Zu Ersteren gehört auch Duncan Lloyds Hauptband Maximo Park, weshalb es dem Gitarristen wichtig war, es bei seinem ersten Soloalbum anders zu machen. Roh und unbehandelt sollten seine Songs sein, spontan eingefangen, als Momentaufnahme. Und wie gut ihnen das steht! Da kratzen die Gitarren schon ganz schön am Mix, zischen die Becken zwischen den brummelnden Bass und schaffen es dabei doch stets, warm und nie zu aufdringlich zu sein. Gerade eben so, wie auch Lloyds Haupteinflüsse, die amerikanischen Indie-Institutionen Sebadoh oder auch Dinosaur Jr. sich das zu ihrem Markenzeichen gemacht haben. Nicht einmal die Stimme des Nordengländers, ganz im Gegensatz zu seinem zeichnenden Frontmann, lässt auf seine Herkunft schließen. Und doch schlagen die Songs die typischen Haken, steigen und fallen die Melodiebögen ebenso schön und rumpelt das Schlagzeug ebenso herrlich hektisch, wie das bei Maximo Park der Fall ist (was wohl vor allem daran liegt, dass Tom English acht der zehn Nummern eintrommelte). All das legt den enormen Einfluss frei, den Lloyd auf das Songwriting seiner Band hat. Das lässt Großes hoffen für Album Nummer drei.