Dungen haben Hits, aber sie verstecken sie. Seit jeher umrahmt die Band aus Stockholm ihre im Kern durchaus knackigen Songs mit Interludes, entfaltet sie über ausufernde Intros oder lässt sie in wüste Improvisationen abgleiten. Überraschend anders geben sich Dungen oft auf der Bühne: Da fällt viel weg von dem schönen Tand, da hauen sie ihre Songs Schlag auf Schlag raus, mitunter in verkürzter Form. Ein Mitschnitt einer solchen Show hätte ein elegantes Greatest-Hits-Album abgeben können. Doch Dungen wären nicht Dungen, wenn sie konventionelle Wege einschlügen: “Dungen Live” basiert auf Shows, die die Band um Gustav Ejstes bereits 2015 in ihrer Heimat gespielt hat, gemeinsam mit dem Saxofonisten Jonas Kullhammar, der dazu beiträgt, dass sich das Gesamtspektakel irgendwo zwischen Free Jazz und proggig-psychedelischen Improvisationen einpendelt. Die Stücke tragen Nummern, abgesehen von “Ain’t So Hard To Do”, einem Coversong, der im Original vom “Jimi Hendrix Neuseelands” Doug Jerebine stammt, 1969 erschien und im Wesentlichen ein Gitarrensolo ist. Um so ein Album zu mögen, muss man akzeptiert haben, dass Dungens Reise von Psych-Rock-Wunderwerken wie “Ta det lugnt” (2004) wohl unumkehrbar in die Avantgarde geführt hat. Dann ist es ein Genuss.
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