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    Dustsucker
    Rock'n'Roll Sniper

    VÖ: 13.09.2004 | Label: Go-Nuts / SPV
    Text:
    5 / 12

    Rockmusik nach dem Baukastenprinzip, die in ausgetretenen Genrepfaden versackt. Innovation klingt anders. Richtig gute Musik auch.

    Dustsucker bereichern die Abteilung “Dreckiger Schwedenrock” durch einen weiteren Output, auf den die Welt in dieser altbackenen Form nicht gewartet hat. Man bewegt sich im musikalischen Fahrwasser der üblichen Verdächtigen: Gluecifer, Psychopunch und vor allem die leider mittlerweile aufgelösten Hookers standen bei diesem Album nur allzu offensichtlich Pate. Während die Referenzliste noch vielversprechend klingt, erreicht das Resultat über die komplette Spielzeit nicht mehr als durchschnittlichen Kopistenstatus. Midtempo-Nummern geben sich ein Stelldichein mit schnelleren Stücken, denen man zwar ein gewisses Maß an Spielfreude nicht absprechen kann, doch richtig überspringen will der alte Funke nicht. Zu oft hat man Vergleichbares schon gehört – nur eben besser. Es werden fließbandartig Stereotype ohne jegliches Augenzwinkern serviert, der Bandname verdient die Aufnahme in die Auswahlliste zum Unwort des Jahres – da wundert’s schon, dass nicht jeder CD ein Flammenhemd als Pflichtausstattung beigelegt wurde. Das Cover verbreitet unfreiwillig den Charme von Airbrush-Verzierungen auf Tankdeckeln. Songtitel wie “Live To Be Burnt” oder “King Size” verweisen auf einen Horizont von Cowboystiefelspitze bis -absatz. Und wer eine pathosgeladene Rock’n’Roll-Outlaw-Ballade wie “Damned Boys” ohne fragendes Schulterzucken übersteht, der trägt wahrscheinlich auch seine Jeans freiwillig eine Nummer zu eng. Bei den Bundesjugendspielen wurde für vergleichbare Leistungen die Teilnehmerurkunde eingeführt – zur Ehrenurkunde reicht es mit diesem Versuch definitiv nicht.