Dÿse
Lieder sind Brüder der Revolution
Text: Carsten Sandkämper
Bullshit, vergesst die Faustregeln, hier geht es schließlich um die Revolution. Selten haben es zwei Typen alleine so überzeugend hinbekommen, ihre geballte Wut ohne Streuverluste aus den Fingern, durch die Mikros, über Kabel, Digitalwandler, Mischpulte und CD-Presswerke in die Gehirne ihrer Zuhörer zu injizieren. Dÿse transportieren auf ihrem zweiten Album schwer rhythmisierten Noise in ungeschöntem, knochentrockenem Guido-Lucas-Blubox-Sound. Ein Arschtritt für alle weichgespülten Garagenrocker, ein fester Händedruck für alle Hella-, Refused-, Melvins-, Shellac- und NoMeansNo-Fans. Lieder sind Brüder der Revolution wechselt zwischen deutscher und englischer Sprache, lyrischer Verschrobenheit und dreckigem Exzess – ein Monster von einem Album. Es ist egal, wann man ihn hört: Dieser Brocken kommt immer genau zur richtigen Zeit, weil er sich mit seinen fetten Gitarren und ruhelosen Schlagzeugkonstrukten eine breite Schneise durch den Alltag seines Publikums gräbt. Dennoch ist Lieder sind Brüder der Revolution lediglich ein Abbild dessen, was Dÿse auf der Bühne zu leisten imstande sind. Bleibt also nur noch der Blick auf den Tourplan. Wenn sie in Deiner Stadt sind, hast Du etwas vor.
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