Vermutlich wäre “Negative Work” auf keinem anderen Label besser aufgehoben als bei Thrill Jockey. Schließlich war das Label auch Heimat der leider aufgelösten Skull Defekts, mit denen E viel gemeinsam haben, etwa, dass man die Bandmitglieder aus anderen Zusammenhängen kennt: Sängerin und Gitarristin Thalia Zedek als Solokünstlerin, Schlagzeuger Gavin McCarthy von Karate und Klangforscher Jason Sidney Sanford von Neptune. Es gibt aber auch musikalische Übereinstimmungen: Die Songs sind auf das Wesentliche konzentriert. “Negative Work” nennt das Trio den Teil ihres Songwritings, bei dem es darum geht, all das abzuschneiden, was überflüssig scheint. Etwas, das nur gelingen kann, wenn man sich gegenseitig vertraut und sein Ego zurückstellt. Wie gut E als Gemeinschaft funktionieren und zugleich jedem einzelnen den nötigen Raum lassen, kann man etwa daran ablesen, dass sich die Bandmitglieder beim Gesang abwechseln, gerne innerhalb eines Songs. Einzige Maßgabe dabei: Wer die Zeilen geschrieben hat, singt sie auch. Das führt im Gesamten dazu, dass die Stücke zugleich aufgeräumt und wahnsinnig spröde klingen. Die knochentrockene Produktion – E haben “Negative Work” im Machines-With-Magnet-Studio aufgenommen, in dem auch schon Lightning Bolt und Battles ähnlich störrische Platten produziert haben – tut ihr Übriges. Das Erstaunliche: “Negative Work” ist nicht unnahbar. Im Gegenteil, die dissonanten Akkorde, der Sprechgesang und die rhythmischen Verschiebungen des Trios wühlen auf. Weniger ist eben oft mehr, das gilt nicht nur für Bandnamen.