EA80
Schweinegott

Die deutsche Ausnahme-Punkband mit einem neuen Album. Das ist das Schöne an EA 80: Sie veröffentlichen mit angenehmer Kontinuität in unregelmäßigen Abständen neue Platten, und man weiß schon vorher, daß man nicht enttäuscht wird. Seit achtzehn Jahren schwimmt die Band aus Mönchengladbach gegen den kommerziellen Strom, fabriziert immer wieder intellektuellen deutschen Punk mit großteils kruden Texten und weiß sich ihre Fanschar zu erhalten. Jede Platte ist ein eigener Höhepunkt, aber „Schweinegott“ findet, entgegen der letzen Doppel-10“ „Grüner Apfel“, wieder schnelleren Zugang zum Gehör. EA 80 gehen wieder aggressiver zu Werke, obwohl „Berge“ das Album mit sehr simpel gestrickten Punk-Takten eröffnet. Dennoch lassen Nico (6 Häute, 3 Hölzer), Oddel (4 Saiten), L (6 Saiten) und Junge (5 Saiten, Stimme) auf ihrem achten Album wieder richtig schön den Frust raus, verzaubern das Herz mit Melodien und sorgen für textlichen Seelenbalsam. Eine Band, die mit einfachen Zahlen eigentlich nicht zu bewerten ist, da sie seit ihrem Bestehen so viel gegeben und so wenig genommen hat, daß ich mich an dieser Stelle tief verbeugen und für die zurückliegende Zeit danken möchte. Wer EA 80 nicht kennen sollte, aber mal wieder das berühmte Kribbeln im Nacken verspüren möchte, dem sei geraten, sich eine Platte von ihnen zuzulegen. Welche, ist bei dieser Band (fast) egal.