Im Prinzip gibt es nur drei Orte, an denen die Musik der Eagles Of Death Metal funktionieren kann: Konzertbühnen, die Schlafzimmer der ganz Harten sowie Grünen-Partei nein, Turbojugend-Stammtische. Wer in eine dieser Situationen hineingerät, kann dann aber wirklich nur gewinnen mit Jesse “The Devil” Hughes (neuerdings auch Boots Electric), dem Dirk Diggler der Rockmusik. Es ist eben eine Wucht, wie dieser augenscheinlich Verrückte seine Stimme immer wieder kurz vorm Jodeln abfängt, sich durch angemessen abgedroschene Schicken-ist-Fön-Texte wälzt und aller Erregung zum Trotz doch noch so präzise bleibt mit seinen scheppernden Riffs und verzockten Soli. Entweder hat der Typ wirklich den Überblick, oder das ist der Einfluss von Schlagzeuger Josh Homme (Codename: Baby Duck), der sich ja erwiesenermaßen auskennt mit Arbeit unter Extrembedingungen. Seine Drums kesseln in aller Zweckmäßigkeit durch die Songs und vielleicht ist gerade das der einzige Vorwurf, den sich die Eagles gefallen lassen müssen. Für alles, was über praktische Gebrauchsmusik hinausginge, fehlt dem Gerödel von “Death By Sexy” die echte Gewitztheit. Abseits von Konzertbühnen, den Schlafzimmern der ganz Garten und Turbojugend-Stammtischen hat man dieses Album einfach zu schnell platt gehört. Ein Tipp noch: Wenn das hier wirklich Boogie-Nights-Musik ist, sollte man besser darauf achten, nicht unten zu liegen. Ausnahmsweise.
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