Earth
Angels Of Darkness, Demons Of Light 2
Text: Philipp Kind
Seit ihrer Rückkehr vor sieben Jahren hat sich die Band mehrmals neu verpuppt und nicht zuletzt an verschiedenen Instrumenten ausprobiert. Auf dem zweiteiligen “Angels Of Darkness, Demons Of Light” (Teil eins ist im vergangenen Jahr erschienen) etwa ist erstmals Lori Goldstones fragiles Cello zu hören, das beiden Alben einen eigenen Sound gibt, obwohl sie in derselben zweiwöchigen Session aufgenommen wurden. Während Teil eins noch von einem großen dunklen Schatten verfolgt wurde, hofft Teil zwei auf die Veränderung. Dylan Carlson und seine Mitstreiter demonstrieren dabei die ganze Kunst ihrer Improvisation und verlassen sich auf das automatische Ineinandergreifen ihrer Instrumente. “Sigil Of Brass” funktioniert als perfekte Einleitung in den noch ruhigeren Sound, den Earth diesmal anschlagen: trabendes Geklimper, gezielte Pausen und leichte Beckenwirbel stehen im Kontrast zu “Old Black”, dem heavy Opener und Glanzstück des ersten Teils. Befreit von zeitlichen Einschränkungen kriechen die nächsten Tracks ähnlich sachte weiter, und erst das dritte Stück “Multiplicity Of Doors” reißt einen aus der Schwerelosigkeit. Nun spielt auch ein jazziges Schlagzeug mit, das seltsam zufrieden klingt, sich gehen lässt und dazu ermutigt, dasselbe zu tun. Carlson und seine Band müssen es ebenfalls so gemacht haben, als sie den zweiten “Angels Of Darkness”-Part aufgenommen haben. Deshalb kann man sie jetzt sogar hören, wenn man sich mental auf die nächste Yoga-Stunde vorbereitet.
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