Alleiniger Songwriter auf “Exit Eden” ist Jan Oberg, früherer Schlagzeuger im Berliner The Ocean-Kollektiv. Er und Staps waren in den letzten zwölf Jahren abwechselnd Nachbarn, Zechbrüder, Bandkollegen und sind trotzdem noch gute Freunde. Inzwischen an Gitarre, Frontvocals und Produzentensessel gewechselt, zeichnet Oberg kreativ verantwortlich für dieses spannende Debüt im Geodreieck von Doom, Hardcore und Prog’n’Roll. Bis zur Albummitte konzentrieren sich Earth Ship auf das Zeigen großer Schneidezähne, was in melodiefreundlichen Songs wie “Born With A Blister” am meisten Spaß macht. Hinter der Math/Prog-Maske verbirgt sich ein zweites Gesicht, das selig bekifft in Richtung amerikanischer Südstaaten-Doomer grinst. Die herrlich öligen Gitarrenleads im Mittelteil von “Bleak” haben eindeutig das Down-Syndrom, während die eiskristallene Ballade “Grace” das gleiche psychedelische Glimmen wie Panteras 1994er Version von “Planet Caravan” in sich trägt. “Exit Eden” lebt von Stilbrüchen und zum Glück gibt es noch mehr davon. Mit dem Uptempo-Ausflug “Soul Embedded” zeigen Earth Ship ihr persönliches Maximum Pop, bevor mit dem sendungsstarken “Exit Eden” ein letzter Hauptgang serviert wird. Hier stellt Oberg unter Beweis, dass er nicht nur den Brüllwürfel, sondern auch mehrstimmige Vocals im Stil von System Of A Down liefern kann. Der Postrocker “…As If She Were A Black Bird” biegt mit einem Moog-Outro unvermittelt in Richtung Unendlichkeit ab, und man fragt sich, wann die USS Erde wohl Nachschub bringt.
weitere Platten
Soar
VÖ: 09.08.2024
Resonant Sun
VÖ: 05.10.2018
Hollowed
VÖ: 24.06.2016
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VÖ: 12.09.2014
Iron Chest
VÖ: 12.10.2012