Was haben 2Pac oder Warren G. eigentlich noch mit dem vom HC-HipHop abstammenden G-Funk zu tun? Nur weil einem hier und da die 9mm aus der Hose fällt und kleine Jungen umnietet, wird man noch nicht zum bösen Mann. Der Unterschied wird deutlicher denn je, wenn man in den Genuß der posthum veröffentlichten, letzten Platte des Original Gangsters kommt. Selbst sein Ex-Mitstreiter Dr. Dre, der ja eigentlich keine Credibility-Probleme hat, klingt ausgesprochen schmusig im Vergleich zu diesem Hammer. Die Beats gehen relaxter und phatter nimmermehr, der Bass ist zwei Oktaven tiefer als gewohnt, und die Sequencer fiepsen höher als Hundepfeifen. O.K., Eazy gehörte nie zu den besten Rappern, zumal er textlich seit der ersten Solo-Platte auf der Stelle tritt (Dissen der Ex-Kollegen, blumiges Ausschmücken der Bettaktivitäten mit seinen Ho`s und Bitches), aber dafür hat er eine ganze Riege von Gastrappern aus seiner Ruthless-Crew. Nach vielen bösen Worten in 13 Songs wird einem fast ein bißchen traurig ums Herz, wenn sein Produzent DJ Yella am Ende zu superfunkigen Beats eine gefühlvolle Grabrede hält. Leute, laßt uns den G-Funk mit seinem besten Vertreter begraben, denn diese Platte ist ein schönes Vermächtnis.