DHR wird zweifellos mal als eines der wichtigsten Labels der Neunziger gelten, manchmal kommt aber dennoch etwas Langeweile auf. DJ 6666 etwa zählt mit seinen Illegals eher zu der berechenbaren Sorte. Auf Death Breathing wechselt sich fast durchgängig jeweils ein Losbretter-Teil mit einem Krach-Schleicher ab und bietet dabei wenig Sensationelles. Das macht in Viertelstunden-Happen zwar durchaus noch Spaß, bietet aber auf Dauer zu wenig Variationen, um die Spannung zu halten – selbst wenn hier, wie ein Gerücht umgeht, Ex-Dinosaur-Kopf J Mascis am Werk ist. Besser gefallen da schon EC8OR und ihr neues Album World Beaters. Mit der Micky Maus-Stimme von Gina erinnert das natürlich schon stark an Atari Teenage Riot, was aber nicht weiter schlimm ist, denn so ist zumindest ein gewisser Grad an Abwechslung gesichert. Nur verhältnismäßig bewegt man sich im rasenden Tempo, statt dessen läßt Patric C. vielen Tracks mehr Platz zum Atmen und Wachsen, wodurch sie erst ihre ganze Durchschlagskraft erlangen können. Und manchmal, wie in Dirt, bleibt sogar Zeit für so etwas wie Laszivität. Und weil EC8OR zudem den Zeitfaktor (Gesamtspielzeit von knapp 40 Minuten, nur wenig Stücke über dreieinhalb Minuten) richtig berechnen, macht das Album auch im Ganzen Spaß.
weitere Platten
The One And Only High And Low
VÖ: 16.10.2000
dto
VÖ: 30.11.1999