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    Echobrain
    dto.

    VÖ: 04.03.2002 | Label: Surfdog/Indigo
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Es dürfte außer Zweifel stehen, welches Gesicht in diesem Trio wohl die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Jason Newsteds “Neue” nach 14 mehr oder weniger heißen Jahren mit Metallica hat jedoch alles unternommen, Vergleiche mit der Metal-Maschine gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das Ergebnis klingt wie ein relaxtes Mittelding irgendwo zwischen Soulwax (“Adrift”), den Foo Fighters und einer besseren Beatles-Covertruppe. Mit Heavy Metal wollen Echobrain dabei ungefähr so viel zu tun haben wie James Hetfield und Konsorten mit Jazzrock; Newsted und seine neuen Mitstreiter Dylan Donkin und Brian Sagrafena sind vor allem ein melodienverliebter Haufen, der die musikalische Freiheit zur Maxime erklärt und damit nebenbei den Mellowness-Pokal der Saison ernten könnte. Orgelklängen oder einer verträumten Violine wird da regelmäßig mehr Platz eingeräumt als irgendwelchen Gitarrenleads. Kirk Hammets Gastauftritt in “SuckerPunch” gerät da zu einem der ganz wenigen metallischen Ausflüge. Stattdessen erfreulich eingängiger Emocore (“Keep Me Alive”), breitwandige Halbakustika und allerlei luftige Jazzrock-Harmonien. Nein, Newsteds musikalische Vergangenheit lässt sich stellenweise nicht einmal erahnen. Das ist erstens gar nicht schlimm und zweitens wohl seine volle Absicht gewesen.

    Martin Iordanidis 9

    Metallica-Fans, weggehört: Das erste Lebenszeichen von Jason Newsted nach seinem Ausstieg bei den Superstars ist ein fußzahmer, trauriger Bastard aus Grunge, Hardrock und progressiven Elementen. Igittibah! Gut, es war abzusehen, dass sich der musikalische Output von Herrn Newsted deutlich vom Sound seiner vorherigen Band unterscheiden würde. Und wer die musikalischen Vorlieben des umtriebigen Bassisten kennt, der weiß auch von seiner Vorliebe für progressive Rocksounds. Mit Dylan Donkin und Brian Sagrafena hat sich Newsted zwei deutlich jüngere Mitstreiter angelacht und wohl Brüder im Geiste in ihnen gefunden. Nun ist Echobrain eher Dylans Kind und Newsted nur der Bassist mit den nötigen Kontakten, aber nichtsdestotrotz muss sich die Eloquenz einer Platte an den beteiligten Musikern messen lassen. Und technisch gibt es hier garantiert nichts zu meckern – alle drei Musiker sind Meister ihres Instruments und schaffen es, ihre Kunst songdienlich einzusetzen. Auch die Produktion erfüllt alle Standards, nur wird hier Rock ohne jeden Arschtritt gespielt, mit Reminiszenzen an Alice In Chains (natürlich ohne je deren Klasse zu erreichen), die Black Crowes (ohne deren Soul) und furchtbare Kapellen der Marke Tower Of Power. Auch die Gastauftritte von Kirk Hammett und Jim Martin (ex-Faith No More) können daran wenig ändern. Nicht schön.

    Christian Kruse 3

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