Von der legendären Wiener Dekadenz à la “Es lebe der Zentralfriedhof” ist beim Echoponic-Quartett, das sich ’98 gründete, eine mittlere elegische Gefühlslage übriggeblieben: durchaus liebenswerte, herbstliche Melancholie, wie der Wind, der durch lichte Laubwälder streift, fallende Blättern und traurige Abschiedsverse aufwirbelnd. Die Songs des dritten Albums sind davon durchweht, und das ist doch zu einsilbig. Der musikalisch kompakteste Track, “Heart Like An Ocean” mutet wie eine Cardigans-Midtempo-Ballade an. Insgesamt fehlt die Variantenbreite der Tonlagen und Temperaturen, vor allem aber zupackender Drive. Auch bei Tina Böhsners Gesang, der sein Raffinement nur hier und da aufblitzen lässt. Tina müht sich mit Lyrics ab, die in holprigem Englisch verfasst sind und meist nur Banal-Metaphern wie “Your heart is like an ocean/ So deep” zu bieten haben. “Out Of Control” heißt der Opener, aber man wartet vergebens darauf, dass ein Song mal richtig loslegt.
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