Edward Sharpe & The Magnetic Zeros
Up From Below
Text: Carsten Schumacher
Ob es mit einer Welt voll globalisiertem Heuschreckenchaos und Web-2.0-Sozialleben zu tun hat, dass der Treck der Neo-Hippies gar nicht mehr abreißen will? Nun hat auch der ehemalige Ima-Robot-Sänger Alex Ebert sein polyphonic Rudel und fährt mit ihm die Magical Mystery Tour von Laurel Canyon bis Motown. Was live seinen Charme hat, entbehrt auf Platte der betörenden Gruppendynamik. Wer nicht gerade als Inkarnation Kaliforniens auf Erden wandelt, dem werden hier die knallenden Refrains eines Tim DeLaughter oder gekonnte Arrangements à la Arcade Fire fehlen. Eine Querflöte macht eben doch noch keinen Sommer – und Edward Sharpe & The Magnetic Zeros sind, bei aller Sympathie für die Wärme ihres Albums, im Festivalzelt besser aufgehoben als im Plattenschrank.