Eels
Eels So Good: Essential Eels Vol. 2 (2007-2020)
Die erste: Die wirklich essenzielle Ära des Indierock-Veterans Mark Oliver Everett (man nennt ihn E) mag vom Debüt “Beautiful Freak” (1996) bis zum Doppelalbum “Blinking Lights And Other Revelations” (2005) reichen – so gesammelt im ersten Best-of “Meet The Eels” (2008). Auf “Eels So Good” stehen nun ganze 15 Songs von “Hombre Lobo” (2009) bis “Earth To Dora” (2020), doch gefühlt fehlen doppelt so viele. Sogar ein paar Singles, etwa “Baby Let’s Make It Real”, hat E ausgespart. Ergo kann er es noch, der alte Kauz. In der Rückschau sind Alben wie “End Times” (2010) oder “The Deconstruction” (2018) sogar durchgehend zu empfehlen.
So gesehen verfehlt “Eels So Good” seinen Zweck, die definitiven Stücke aus der Weiter-geht’s-Phase nach dem Großreinemachen mit Buch, Doku und eben “Meet The Eels” zu präsentieren. Knaller finden sich dennoch zur Genüge auf “Eels So Good”, von der lüsternen Single “Fresh Blood” bis zum unnervig gut gelaunten “Peach Blossom” vom Album “Wonderful, Glorious”. Die Glücksgefühle sind E zu gönnen bei der Familiengeschichte voller Schicksalsschläge, Krebstode und sonstiger Tragödien. An dieser Stelle sei nochmal verwiesen auf seine Autobiografie “Things The Grandchildren Should Know”. Auf seine Herkunft kommt er kurz zurück in der Folkballade “Mistakes Of My Youth”, ernüchternd fällt die Beziehungsbilanz “A Line In The Dirt” aus, mit elektronischen Beats experimentiert die Schwärmerei “Spectacular Girl”.
Zweite Erkenntnis: Je näher die Tracklist der Gegenwart kommt, desto weniger Nabelschau gibt es von E. Ab “The Deconstruction” wendet sich der spät Vater gewordene Songwriter seinen Mitmenschen zu, der Titelsong von “Earth To Dora” gilt der Sorge um eine Freundin. Neu ist der Weihnachtssong “Christmas, Why You Gotta Do Me Like This”, vermutlich der Grund, dass “Eels So Good” gerade jetzt erscheint.
Zu den anderen Bonussongs zählen “Royal Pain” von dritten “Shrek”-Film und “Man Up” vom recht egalen Jim-Carrey-Film “Yes Man”. Beide sind okay und hier gut aufgehoben. Die zwei weiteren bisher unveröffentlichten Songs, “Man I Keep Trying” (unspektakulär) und “Jazz Hands, Part I” (schräg), hätten besser auf eine Raritätensammlung gepasst, wie es “Useless Trinkets” damals parallel zu “Meet The Eels” war. Einen Kompagnon dieser Art könnte auch “Eels So Good” vertragen. Seit 2007 hat sich auf EPs, Livealben, Radiosessions und mehr etliches angehäuft, was im Zweifel interessanter ist als ein zu kurzes Best-of. Immerhin: Die lakonischen Linernotes sind mal wieder Gold wert.
Das steckt drin: Herzblut, Humor, Happy Ends
weitere Platten
Eels Time!
VÖ: 07.06.2024
Extreme Witchcraft
VÖ: 28.01.2022
Earth To Dora
VÖ: 30.10.2020
The Deconstruction
VÖ: 06.04.2018
The Complete Dreamworks Albums (Boxset)
VÖ: 30.10.2015
Royal Albert Hall (Live)
VÖ: 14.04.2015
The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett
VÖ: 21.04.2014
Wonderful, Glorious
VÖ: 04.02.2013
Tomorrow Morning
VÖ: 17.08.2010
End Times
VÖ: 19.01.2010
Hombre Lobo
VÖ: 02.06.2009
Meet The Eels: Essential Eels Vol. 1 (1996-2006)
VÖ: 15.02.2008