“I think Im on my way to Mars/ To shine through stormy weather” – Petritsch sitzt mit seiner Akustikgitarre unterm Apfelbaum, kaut auf einem Gänseblümchen rum und singt davon, wie gut sich das Leben für ihn anfühlt. Passend dazu erlebt Mars gegen Ende einen Tom Sawyer-Moment samt Ukulele und Mundharmonika. Das erste Effi-Album “Astronaut” ist zufrieden, einfach und stellt keine Fallen, also perfekt für Leute, die ihre Instrumente auf Festivals mitnehmen und Sitzkreise bilden. Der Österreicher baut seine Lieder aus Orgeln, Synthies, Harfen, Waschbrettern, Glockenspielen und Elektronik aus der Sample-Datenbank zusammen. Was sich auf dem Papier nach einem großen Durcheinander anhört, klingt auf “Astronaut” arrangiert und aufgeräumt, und das ist Effis Stärke. Kein Instrument spielt mehr als fünf Töne hintereinander, die Songs entwickeln sich in Kleinstarbeit. Der Sänger näselt sich in “Norway” zwei Meter über die Musik, dann fällt für einen Moment alles ineinander, weil ihm die Puste ausgeht, aber auch, um Platz zu machen für die Bläser, die den Song auf die Schulter nehmen und von der Bühne tragen. Und doch: “Sinner Man” spielt Reggae mit 8-Bit-Harmonien und Nasenflöten. Das belanglose “Dance” (“With somebody”) dreht sich mit pumpenden Beats im Kreis, Petritsch singt dazu wie der Junge, der auf Partys immer alleine in der Ecke sitzt. “Astronaut” ist hier schon zehn Minuten über seine Zeit. Mit “Summer Sun” folgt eine Art Kiffer-Jazz für den letzten warmen Tag am See, danach verabschiedet sich Effi ehrlich, aber einfallslos in seiner Muttersprache. “Danndanke”.