Die Hauptsache ist ja Klein Ezra, der auf dem Cover so dösig neben seinem Vater im Sitz hängt. Ihm ist August Four, Year-Of-Our-Lord Blues gewidmet, das vielleicht schönste Stück auf High Gospel, ein minimales Schlaflied, geschrieben am Abend vor der Geburt. Die E-Gitarre wabert intim und feierlich, sagt ohne Worte alles, was man für ein ganzes Leben sagen möchte. Da muss der Rest der Songs nicht mehr so wichtig sein. Kaddish For Chesnutt etwa klingt über sieben Minuten so, als habe man Will Sheff von Okkervil River in einer Wasserpfeife eingesperrt. Die eine kleine Melodie verschwimmt, verzittert sich in blasse Ecken, was eine kitschige Folkhymne hätte sein können, wird zum überkünstlichen Geeier. Natürlich beteuern genau deshalb Menschen mit besonders angestrengten Gesichtern, selten so Wesentliches gehört zu haben. Natürlich geht es darum, alles zu Einfache wegzuminimalisieren. Nur sollte wichtig sein, was bleibt. Bei Efrim Manuel Menuck sind das leise Hintergrundvögel nach Windspielwinden für die Fahrt mit der Ambient-Badewanne in Chickadees Roar Pt. 2. Stille plus elektrischer Nervenzerreißungskrach in A 12-Pt. Program For Keep On Keepin On. Trauriger Gesang zum Klavier in Heavy Calls & Hospital Blues. Alles ganz distanziert, ganz wenig, ganz flüchtig. Eine Minute Lebenszeit gewonnen, drei verloren, ohne es auch nur richtig zu merken. Hintereinander ergibt das kein Album, sondern eine Sammlung interessanter Versprechen, die zu oft leer bleiben. Die andeuten: Manchmal ist Drone eben doch, was passiert, wenn man guten Songs das Beste nimmt.