Die Stonerrock-Gemeinde mit einem veritablen Neuzugang zu bereichern, gestaltet sich ähnlich schwierig wie eine erfolgreiche Bypass-Operation mit Hilfe einer Aufbauanleitung für ein IKEA-Regal. Nehmen wir etwa El Caco: Statt sich nach der respektablen EP “Viva” sowie dem durchwachsenem Album “Solid Rest” gezielt auf die Suche nach frischen Ideen zu machen, begnügen sich die drei Schweden damit, allzu Altbekanntes mit dem gewissen Quäntchen Zeitgeist zu vermischen ohne den totalen Rohrkrepierer abzuliefern. Dabei gäbe es Ansatzpunkte genug für Veränderungen in einem Genre, das sich nicht erst anno 2005 festgefahren hat. Doch bei El Caco hält man lieber am strikten Durchmarsch fest: Innerhalb einer knappen Dreiviertelstunde wird alles zusammengeklöppelt, was des Heavy-/Stoner-Rock-Fans Herz erfreuen könnte. Kyuss, Unida, Spiritual Beggars und elegischer “Mann-steht-auf-Felsenkliff-und-singt-gegen-den-peitschenden-Regen-und-die-Götter-an”-Rock. Und unten stehen die Wikinger und grillen. Das alles findet sich auf der Einkaufsliste einer Band, die sich äußerst pragmatisch “Der Dieb” nennt. Letztlich wissen lediglich ein paar Rotzbrocken aus der Garage ansatzweise zu gefallen, etwa “Stuck To Deteste” mit Slipknot-Drumkit-Imitation. Ansonsten regiert allzu oft schlichte Einfalt, destilliert zu Rocknummern, die höchstens ihren Weg auf den nächsten uninspirierten Sampler antreten werden. Fans auf der Suche nach Nachschub wird’s interessieren – der Rest gähnt.
weitere Platten
7
VÖ: 15.01.2016
Hatred, Love & Diagrams
VÖ: 27.01.2012
From Dirt
VÖ: 20.04.2007
Solid Rest
VÖ: 10.06.2003
Viva
VÖ: 21.05.2001