Man kann die Musik von “Flying Dream 1” bequem als gepflegte Langeweile bezeichnen. Die Band aus Manchester gönnt sich auf ihrem neunten Album ein besinnliches Klangbild. Die E-Gitarre kommt nur für minimale Verzierungen zum Einsatz, der Drummer spielt mit Besen, der Bass ist akustisch, das Piano das bestimmende Instrument dieser Platte, in deren Zentrum die Stimmen stehen: der Gesang von Guy Garvey, die Stimmen eines Chores im Background. Es gibt kaum einen Weihnachtsmarkt, auf dem Elbow mit diesen Songs Fehl am Platz wären. Diese Musik eckt nicht an, weshalb man sie als langweilig bezeichnen kann. Es gibt aber auch die Chance, sich diesen zehn Songs mit viel Neugierde für leisere Dynamiken zu nähern. Tut man das, gibt es viel zu entdecken. Das Titelstück etwa fließt zunächst ruhig vor sich hin, um im zweiten Teil plötzlich nach interessanten Freiheiten zu suchen – der Ansatz ist beinahe jazzig. Die Basis des Songs “The Seldom Seen Kid” sind sakrale Windbläser-Arrangements, man fühlt sich an die beiden letzten Alben von Talk Talk erinnert – Großwerke für alle, die Musik vor allem dann lieben, wenn sie durch Abwesenheit glänzt. “Calm & Happy” heißt ein Song, und der Name trifft den Kern des Albums: Diese Elbow-Platte bricht nicht auf, sondern fließt ruhig und nostalgisch-glücklich vor sich hin. Ihre große Qualität offenbart sie an besonderen Stellen, die man als Hörer aber erst einmal entdecken muss
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