Wenig Neues aus Asien: Electric Eel Shock, die Humor-Pennäler mit gesteigertem
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, setzen in ihrer geheimen Konstruktionsgarage noch immer alle Hebel in
Bewegung, um ihre kleinen angriffslustigen Rock’n’Roll-Metal-Mutanten auf die Welt loszulassen.
Gebaut werden sie in liebevoller Handarbeit aus bewährten Riffs und bekannten Songstrukturen. An
Hirnmasse und Eigenständigkeit fehlt es dafür ein wenig. Denn so mancher Langweiler hat den Weg auf
“Beat Me” gefunden: auf “Lemon Lees” und “Killer Killer” hätten sie problemlos verzichten können,
und für einen dermaßen monotonen Song wie “Bastard!” muss man schon viel Verständnis und Vorliebe
für Beklopptes mitbringen; dann geht’s. Zudem fragt sich der europäische Durchschnittshörer auch
beim Nachfolger von “Go America!”, warum die Herren immer noch kein Englisch können. Aber dieser
manische Karaoke-Charakter hat ja auch seinen Charme. Eine neue Erkenntnis für Band und Zuhörer ist
allerdings, dass gezügelter manchmal auch zündet, wie bei “I Can Hear The Sex Noise” zu hören. Ein
durchwachsenes Album mit einer kleinen Trumpfkarte in der Hinterhand: Electri Eel Shock haben sich
endlich den Tribut an die Überväter gegönnt, Black Sabbaths “Iron Man” durch den Wolf gedreht,
zerhackt und neues swingendes Leben eingehaucht. Ozzy würde mit den Ohren schlackern, wenn er es
könnte.
weitere Platten
Transworld Ultra Rock
VÖ: 26.10.2007
Go America!
VÖ: 19.01.2004