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    Electric Orange
    Ada

    VÖ: 06.12.2024 | Label: Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 382
    6 / 12
    Electric Orange - Ada

    Im Gegensatz zu vielen Bands im Neo-Krautrock machen Electric Orange keinerlei moderne Zugeständnisse und Musik, als wäre noch 1970. Das ist schade.

    Für Bands wie Amon Düül II, Can oder Guru Guru zählten hauptsächlich das Musikmachen im Moment. Ob etwas herauskommt, das man sich auch anhören will – erstmal nebensächlich. So gestaltet sich auch bei Electric Orange der Albumeinstieg “Henry’s Bead” mit blubbernden Synthesizern, Repetition und schräg aus dem Off kommender Spoken-Word-Einlage als anstrengend bis unzugänglich.

    Dass bei diesem Ansatz aber eben auch großartiger Psychedelic Rock entstehen kann, der einen vollständig vereinnahmt, zeigt “Erebus” mit Flöten und Akustikgitarren. Ähnliches gilt für den hypnotischen Titelsong, zumindest bis Sänger Dirk Bittner überexpressiv ins Mikrofon nölt. “Lucid Frames” baut mit düsterem Saxofon und fauchenden Gitarren eine so wunderbar bedrohliche wie mystische Atmosphäre auf, wenngleich wie beim Rest von “Ada” die Auflösung in Form einer markanten Melodie oder eines Riffs fehlt.

    Zwischen Motorikbeats und Noise kreisen Electric Orange zu oft ohne konkreten Plan um sich selbst, wie spätestens die fast zehn Minuten Musique concrète von “Tage der Selbstmumifizierung” verdeutlichen. Electric Orange zeigen einmal mehr, dass sie als Krautrock-Revivalisten die Jahre 1968-1976 tief verinnerlicht haben. Das kann beeindrucken. Genauso gut macht sich mit “Ada” aber auch Langeweile breit.

    Das steckt drin: Amon Düül II, Between, Can

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