Musikalisch sind die treuen Mannen um Sven Regener auf dem zehnten Album den spröden Klängen des Vorgängers Die schönen Rosen” treu geblieben. Von einer Rückkehr zum kandiert-süßen Sound von An einem Sonntag im April” oder einer Renaissance der wehmütigen Verlassenheit von Weißes Papier” wurde bewußt Abstand genommen. Egal, ob das heilsame Nicht dein Tag” oder das prachtvolle Jung und schön”: Auf Psycho” werden die angestammten Zutaten Pop, Chanson und Zirkusmusik wie immer leichtfüßig und stilvoll, aber diesmal weniger direkt zitiert. Regeners Texte wirken weniger zwingend, weniger eindeutig und unschärfer, obwohl es immer noch die gleichen, in simple Fragen und Aussagesätze gekleideten, wirren Alltagsbeobachtungen sind, die sich gerade durch ihre lakonische Überkonkretheit jeglichem intellektuellen Annäherungs- und Interpretationsversuch entziehen. Wenn sich intelligentes Leben in dir regt, stell dich einfach tot.” Wie gehabt erwecken EOC die großen Gefühle, die – und das ist die wahre Kunst! – eben gerade nicht mit profanem Pathos behaftet sind.
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