Sven Regener kommt seinem Ziel, die perfekte romantische Symbiose aus Musik und Text zu schaffen, ein ganzes Stück näher.
Auf dem Vorgänger “Psycho” vollendeten Element of Crime den Schritt hin zu deutlich Gitarren-orientierteren Songstrukturen, den sie auf dem 96er Album “Die schönen Rosen” begonnen hatten. “Romantik” knüpft zwar einerseits direkt daran an, überrascht aber mit musikalischen Passagen, die aufgrund ihrer Anlehnung an Seemannslieder und Hinterhof-Romantik vom ersten deutschsprachigen Werk der Band, “Damals Hinterm Mond”, stammen könnten. Dieses Wiederaufgreifen von Chanson-Motiven führt dazu, dass jene teilweise vorhandene Sterilität, die bei “Psycho” den Genuss ein wenig schmälerte, nun der Ausbreitung ungebremster Melancholie weicht. Und es sind wieder die kleinen Beobachtungen aus dem Alltag – etwa, dass ein Haar der Angebetenen soviel wiege wie zwanzig Bier oder man eine Bahn, die über den eigenen Köpfen fahre, nicht als U-Bahn bezeichnen dürfe – die wieder einmal die Ausnahmestellung des Lyrikers Regener unterstreichen. Und spätestens wenn er in “Fallende Blätter” den Satz “Ich dachte wirklich, dass es diesmal für immer wär” fallen lässt, weiß man, dass man es mit einer großen Platte zu tun hat.
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