Irgendwo zwischen Stoner, Sludge und Doom hatten es sich die Londoner Elephant Tree auf ihrem Debüt “Theia” (2014) und dem namenlosen Nachfolger von 2016 gemütlich eingerichtet. Doch gerade letzteres wirkte mit verstärkter Wehmut und weniger Fuzz-Akrobatik reifer. Mit “Habits” ist die Band nun – so doof es klingt – erwachsen geworden. Statt im Stoner Rock sind die neuen Stücke eher in der Nähe von Deftones-Epen wie “Minerva” oder “Hole In The Earth” zu verorten. Hinter dem stilvoll schlichten Cover verbirgt sich eine ausgeklügelte Platte. Nach dem Intro “Wake. Repeat.” folgt “Sails”, ein stampfender, ungemein riesig klingender Post-Metal-Groover voll melancholischer Getragenheit und einem satten Kopfnicker-Finale. Auch “Faceless” klingt wahnsinnig erhaben und tonnenschwer, reduziert sich dazwischen auf sehnige Gitarren, die in einem motorischen Sludge-Dröhnen münden. Die B-Seite eröffnet mit “The Fall Chorus” ausgerechnet ein akustischer Folk-Song, in seiner choralen Art gar nicht allzu weit von den Fleet Foxes entfernt. Das stampfende “Birds” ist dann noch so ein Höhepunkt, das zwischendurch ganz ruhig wird, um Kraft fürs Finale zu tanken. Ein derartiges Gespür für Dramaturgie und unkonventionelles Songwriting überrascht dann doch – und zwar äußerst angenehm.
weitere Platten
The Long Forever
VÖ: 25.10.2024
Handful Of Ten
VÖ: 06.09.2024
Day Of Doom Live
VÖ: 11.12.2020
Elephant Tree
VÖ: 22.04.2016
Theia
VÖ: 23.09.2014