Sex französisch bringt die Lippen mit ins Spiel, griechische Freuden konzentrieren sich aufs Hinterteil (?!? – d. Red.). Aber während auch Italiener, Spanier und Russen ihren ganz eigenen Stil haben, sah es bei den Skandinaviern bisher zappenduster aus. Das war einmal. `Schwedisch` streift dich erst mit einem kühlen Blick, doch der macht Lust auf mehr. Sanfte Gitarren-Grounds wie in “Yesterdays Members” schaffen Stimmungen, die einen zunächst nur leicht umgarnen, aber ganz schnell zur Sache kommen, sobald Sänger Martin Emil sein Organ mit ins Spiel bringt. Sein erstes Mal war scheinbar begleitet vom wärmsten Blues, der Eros je erschauern ließ. Was nicht heißt, daß sich bei den Eleven Pictures alles unter der Bettdecke abspielt. Anlaß zum Hüftschwung bietet nicht nur der rasante Quickie “All I Want” (!), genausowenig bieder geht es auch im Pistols-inspirierten “Playmates” zu. Eleven mal zuckersüße, zartbittere Anmache irgendwo zwischen katholisch und pornographisch. Im terminus technicus Alternative Rock zwischen Led Zep, King`s X und Mental Hippie Blood. Im wahren Leben eine Liebeserklärung an die Sinne – enjoy.
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Superficial To The Core
VÖ: 20.03.2000