Elfmans Cyber-Schwermetall crasht gnadenlos in ein schwarzes Loch namens Korn. Das kommt davon, wenn man das Steuer während ungestümer Fahrt einfach loslässt.
Richtig spannend geht es los: Im Keller ein pulsender Fiepbeat, ein Primus-artiger Rhythmusapparat, und zwischendrin eine hübsch feiste Sägegitarre. Zwar adaptiert man bereits mit dem Opener `Why Dont You Say` gesanglich die ersten New Metal-Ingredienzien, aber zu diesem Zeitpunkt tut das noch nicht weh. Man ist schließlich noch ganz bei sich selbst und nicht bei den hörbar einflussreichen Soundpaten Korn. Bleibt leider nicht so. Auch `Drive` weiß zunächst noch zu verführen und klingt, als würde sich Layne Staley gerade für seine nächste Inkarnation als Sänger einer Crossoverbande einsingen. Und auch `Glory` gerät zum Lichtblick. Ob das zarte Gitarrenpicking nun mehr Limp Bizkit oder Voivod zitiert, bleibt Streitsache, das Ohr bleibt jedenfalls noch auf Empfang. Dann verlieren Elfman die Kontrolle. Eigentlich klasse – überließe man sie nicht exakt jenem gesanglichen Psychotrip, mit dem Jonathan Davis seit 1994 seine Platten verkauft. Wenn da wie in `Inside` oder `By Myself` so dermaßen brutal bei Korn geklaut wird dann – ja, dann tut das richtig weh. Von den miserablen Raps in `Sail Away` reden wir gar nicht erst. Trotzdem, liebe Elfmänner: Bitte weitermachen. Ein Geniestreich der Sorte `Hold Out` zeigt nämlich, wo hier das musikalische Selbst liegt. Und von dem können selbst Korn noch was lernen.