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    Elvis Costello
    The Delivery Man

    VÖ: 20.09.2004 | Label: Island/Universal
    Text:
    9 / 12

    Zwischen orchestral arrangierten Piano-Balladen-Platten und Symphonien für ein modernes Tanz-Theater kommt Costello mal wieder ruppig, süß und ungeschminkt.

    Nach Grammy- und Oscar-Nominierungen und der letztjährigen, längst überfälligen Aufnahme in die Rock’n’Roll Hall of Fame kann Costello machen, was er will. Das sind, wie eingangs beschrieben, inzwischen oftmals verquere Kompositions-Projekte, die Grenzen ausloten und zeigen, dass der Mann so ziemlich alles tut, um sich nach 25 Jahren Songschreiberei nicht zu langweilen. Wohl auch deshalb hat Costello nun auch wieder eine neue Band: The Imposters, mit u.a. dem Star-Pianisten Steve Nieve. Mit jener war er im Studio und hat mal eben 13 tolle Songs zwischen Blues und Rock, Folk und Jazz aus dem Ärmel geschüttelt. Verglichen mit seinen Attractions wirken die Imposters in Klanggebung und Ausgestaltung sehr rootsy, ohne aber alt oder gar antiquiert zu klingen. In den bluesigen Momenten denkt man an G. Love & Special Sauce oder Cake, in den zärtlich balladesken an Becks letzte, und wenn’s vorsichtig rockt, lugen Americana-Spezis wie Cracker oder ein früher Springsteen aus den Boxen. Und die Songs? Costello durch und durch, wie immer. Die markante Stimme im Mittelpunkt, sind seine kleinen Oden an die Melodie ein einziges facettenreiches Zitieren amerikanischer Musikgeschichte, aber immer mit dem ihm eigenen Twist in der Ausführung. Damit wird am Ende alles bleiben, wie es ist: Costello-Fans sind glücklich und fühlen sich zu Hause; allen anderen wird auch dieses Album so egal sein wie die über 20 voran gegangenen. Eine Schande, allemal.

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