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    Elvis Costello
    When I Was Cruel

    VÖ: 13.05.2002 | Label: Island/Universal
    9 / 12

    Nach einer langen Auszeit offeriert Costello endlich wieder ein echtes Solo-Werk. Natürlich ohne erkennbare Linie – aber so wollen wir es doch…
    Dass es tatsächlich schon sechs Jahre her sein soll, seit Declan MacManus eine reine Elvis-Costello-Scheibe veröffentlicht hat, ist schwer zu glauben. Schließlich gab es mehrmals pro Jahr neue CDs mit seiner Beteiligung zu kaufen: Album-Kollaborationen mit u.a. Easy-Listening-Papst Burt Bacharach, Operndiva Sophie Van Otter, Fusion-Gitarrist Bill Frisell sowie dem London Symphony Orchestra reihten sich locker aneinander. Dazu Soundtrack-Beiträge („Austin Powers 2″, „Notting Hill”), Gastauftritte bei den unterschiedlichsten Kollegen und diverse fabelhafte Re-Releases. Kaum ein Musiker ist während seiner ‚Pausen’ präsenter als der britische Hornbrillenrocker. Ein gewohnt schizophren anmutendes Oeuvre läutet nun die Rückkehr als Solointerpret ein. „When I Was Cruel” ist ein Hybrid aus „My Aim Is True” bzw. „Mighty Like The Rose”; zackiger New-Wave-Rock gepaart mit sympathisch bis schnarchigem Altherren-Geschlurfe. Perfekte Popmelodien zerkrächzt er mit aggressiven Nonsens-Texten („Episode Of Blonde”) oder lässt sie mittels abgedrehter Klezmer-Bläser und 6/4-Takt zerfurchen („15 Petals”). Er beginnt das Album mit dem eingängigsten Stück („45″), führt durch immer anspruchsvolleres Material mit Surfsound- („Tear Off Your Own Head”), Country- („Dust 2″), Doowop- („Spooky Girlfriend”) und – nicht nur im Titeltrack – Avantgarde-Anleihen, bis er mit „Radio Silence” einen fast schon schnöden Chill-out-Rausschmeißer serviert. Wir haben ihn wieder. Klasse!

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