Embrace sind mal wieder eine dieser Bands, deren Lebensinhalt es ist, einer unschuldigen Öffentlichkeit die Botschaft zu verkünden, besser als Oasis zu sein. Also: Embrace sind besser als Oasis, die aber besser als alle sind, obwohl auch Noel Gallagher selbst die letzte Oasis-Platte nur für durchschnittlich hält. Ist Durchschnitt heute schon das Beste? Was und wem soll man heutzutage noch glauben? Embrace vielleicht nicht. Dem zur Zeit allgegenwärtigen Vorbild The Verve folgend, legen Embrace allergrößten Wert darauf, alle Spuren zu füllen, die die moderne Studiotechnik bietet. Darauf eine Wild Billy Childish-Platte! Immer wenn man glaubt, die Art und Anzahl aller beteiligten Instrumente dechiffriert zu haben, drängelt sich der Schweinerockgitarrist vor, um sein Recht zu fordern. So ertrinken viele Stücke im Soundmatsch, was die Musik letztlich als kaum zugänglich erscheinen läßt. Come Back To What You Know und Now Youre Nobody sind schöne Songs, die die Sinne nicht mit unendlichen Schichten von Sound überstrapazieren, bleiben aber Ausnahmen. Das Ärgerliche ist im Grunde, daß die Wall Of Sound-Produktion hier eher im Zeichen von Mainstream-Rock statt überkandideltem Pathos-Pop steht: Embrace klingen eher nach Meat Loaf als nach Phil Spector.
weitere Platten
Out Of Nothing
VÖ: 13.09.2004
Fireworks: The Singles 1997-2002
VÖ: 25.03.2002
If Youve Never Been
VÖ: 03.09.2001
Drawn From Memory
VÖ: 27.03.2000