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    Emmerhoff And The Melancholy Babies
    Electric Reverie

    VÖ: 29.08.2005 | Label: Devild Duck/Soulfood
    Text:
    8 / 12

    Das hierzulande zweite Album der Norweger zeigt sie von einer neuen Seite: weniger spleenig und schrullig, dafür mit mehr Rock in Herz und Hose.

    Kein Jahr ist es her, dass sich die seit bald zehn Jahren beständig weiterentwickelnden Emmerhoff & The Melancholy Babies in Deutschland offiziell vorgestellt – und auf Anhieb ordentlich Eindruck gemacht haben: “Misty Trails”, die als Deutschland-Debüt getarnte Compilation der besten Songs ihrer ersten drei Norwegen-Alben, platzierte sie auf der Indie-Landkarte unmittelbar zwischen Motorpsycho und Lambchop, Nick Cave und einem dEUS’schen Spielwitz. “Electric Reverie”, ihr eigentlich viertes Album, zeigt sie von einer homogeneren, vor allem aktuelleren Seite – ein vielseitiges, dennoch sehr kompaktes Indierock-Album traditionell geprägter Schule, mit der souveränen Grandezza alter Hasen auf den Punkt gebracht. Mehr denn je merkt man, wie sehr Bandkopf Gunnar Emmerhoff Led Zep liebt: Struktur und Arrangement, die Hooks der drei höchst variabel eingesetzten Gitarren und selbst der Gesang gemahnen an eine zeitgemäße, angenehm modrig nach Kellerstudio duftende Version der Rock-Titanen. Ein wütendes Emo-Kid wird da gelangweilt abwinken, die Älteren unter den Lesern jedoch werden ihre Freude haben. Dieses Album beweist, dass selbst die klassischste aller modernen Rockformen eine Menge Zündstoff und Progressivität erzeugen kann. Wer bei Motorpsychos “Tussler Society” so richtig hibbelig war, fährt mit Emmerhoff allemal gut.

    weitere Platten

    Misty Trails

    VÖ: 25.10.2004