Empress (AUS)
Wait 'Til Night
Text: Alana Vandekerkhof
Wie auf dem nach der Band benannten Debüt ist es auch auf dem zweiten Album “Wait Til Night” Sängerin Barbara Blackthornes melodische Stimme, die die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Soundwelten herstellt. In “Golden Orb” baut sich der Wechsel von melancholischem Gesang zu rasender Wut immer wieder langsam auf, um sich dann in kurzen Ausbrüchen mit voller Kraft zu entladen. Ähnlich zeigt sich auch “Scorpio Moon”, in dem Empress langsam durch zähe Doom-Metal-Passagen schreiten, die ab und zu von Blackthornes klarer Stimme unterbrochen werden. “Back To The Ground” verweilt dagegen auf einem Level düsterer Melancholie und baut mit seinem gleichbleibenden Tempo und der sich wiederholenden Melodie eine zwar ruhige, aber umso unheimlichere Atmosphäre auf. Auch “Where No Light Can Remain” kommt ohne große instrumentale Kniffe aus und erhält seine Aussagekraft durch die reduzierte Melodie sowie das ständig erklingende hintergründige Rauschen, das sich zum Ende hin zu einem immer lauter werdenden Störgeräusch entwickelt und schließlich komplett verstummt. So wird “Wait Til Night” zum Soundtrack für all jene, die zwischen Zorn und Trauer innerlich zerrissen sind. Empress freunden sich mit diesem Zwiespalt an und verarbeiten ihn zu eindrücklicher Musik.