Sieben Alben, eine kurze Auszeit und rund 22 Jahre Bandgeschichte hat die einst in San Francisco, Kalifornien gegründete Formation mittlerweile auf dem Buckel. Auch wenn die Mitglieder – die beiden Gitarristen Joe Goldring und Kevin Thomson, Schlagzeuger Sam Ospovat und Autor, Lyriker und Sänger/Sprecher Pete Simonelli – mittlerweile in unterschiedlichen Städten leben, haben sie die gemeinsame Verbindung durch und in ihrer Musik nie verloren wie zuletzt auf “Some Gift” (2022) zu hören war.
Von dem Album stammt das Stück “And Other Oddities Of The Brain”, das mit verschlepptem Schlagzeug und hallenden Gitarren eine Enablers typische fieberhafte Atmosphäre für Simonellis tiefe, charakteristische Stimme schafft. Sie erzählt in Seelenruhe unter anderem von Korruption und erinnert manchmal an Mark Lanegan. In solchen Momenten klingen Enablers nach dem “Dead Flag Blues” von Godspeed You! Black Emperor, in anderen drängen noisige Gitarren in die Songs, und Simonelli predigt, schimpft oder wütet sogar.
Inspiration für seine Texte, die Alltägliches und Einzigartiges beleuchten, ziehe er unter anderem aus der Beat-Generation, der US-Nachkriegsliteratur der 50er. So spannt “Zones”, vom gleichnamigen Album, seinen Spannungsbogen über elf Minuten auf leeren Straßen bei Nacht. Länger ist nur das experimentell mäandernde “Pigeon Diaries”, das in rund 17 Minuten zwischen Noise- und Post-Rock seine Flügel spannt.
“Almost To Who Knows Where” transportiert mit 31 Songs die große Bandbreite von Enablers, die nicht nur dann empfehlenswert ist, wenn man sich nicht zwischen Post-Punk-Album und Hörspiel entscheiden kann.
Das steckt drin: Godspeed You! Black Emperor, Listener, Tom Waits
weitere Platten
Some Gift
VÖ: 02.09.2022
Zones
VÖ: 14.06.2019
The Rightful Pivot
VÖ: 10.04.2015
Blown Realms And Stalled Explosions
VÖ: 29.04.2011
Tundra
VÖ: 23.01.2009
Output Negative Space
VÖ: 21.04.2006
End Note
VÖ: 25.10.2004