End
Splinters From An Ever-Changing Face
Text: Stefan Reuter
Hat hier irgendwer behauptet, dass Kunst immer schön sein muss? Wenn Will Putney gerade nicht als Produzent bei Body Count, Knocked Loose, Terror und vielen weiteren für differenzierten Wumms sorgt, macht er mit Fit For An Autopsy Deathcore in sehr gut. Und wenn er Songs schreibt, die nicht zu seiner Band passen, gründet er eben eine neue. So geschehen bei End, wo er zusammen mit Counterparts-Sänger Brendan Murphy, der auch für die lyrische Selbstzerfleischung verantwortlich ist, Ex-Shai-Hulud-Gitarrist Gregory Thomas, Jay Pepito von Reign Supreme am Bass und Neuzugang Billy Rymer – ja, wir alle vermissen The Dillinger Escape Plan – den denkbar brutalsten Mittelweg zwischen Hard- und Grindcore findet. Die reine Zerstörungskraft, die “Splinters From An Ever-Changing Face” an den Tag legt, ist ein Grund, warum End mit ihrem Debütalbum dermaßen überzeugen. Das liegt aber noch viel mehr daran, wie das Quintett seine Musik mit unbestreitbarem Gespür für Dramaturgie dahin lenkt, wo es richtig schmerzt. Der Übergang von “Evening Arms” zum monströsen Highlight “An Apparitio”n ist einer dieser besonderen Momente. “I will no longer carry your cross for I can hardly hold my own/ I’m terrified of me”, brüllt Murphy da und diese allgegenwärtige Verzweiflung ist so vereinnahmend, dass “Splinters” zur Konfrontationstherapie gerät. Wie gesagt: Schön ist das nicht. Aber große Kunst.
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