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    Entropy
    Dharmakāya

    VÖ: 30.08.2024 | Label: Crazysane/Broken Silence
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 378
    10 / 12
    Entropy - Dharmakāya

    Schließ’ die Augen, stell’ dir vor, es ist 1994 – und Entropy spielen dein Lieblingslied.

    Wenn im Presseschreiben zum zweiten Album des Hamburger Quartetts vom Soundtrack eines Mitt-90er Schulhofs die Rede ist, dann möchte man in diesem Moment genau dort stehen und sich in der großen Pause mit den Kumpels über Sugar, Shoegaze und neue Vans die Köpfe heißreden. Was sich auf ihrem großartigen Debüt “Liminal” (2020) andeutete, erfährt nun seine Fortsetzung, der Sound ist um ein gutes Stück ausformulierter.

    Bestimmten die mächtigen Gitarrenwände samt Gesangsarrangements zwischen Grunge und Post-Hardcore das Klangbild des Vorgängers, geraten die Stücke nun zuweilen transparenter, ohne jedoch an Punch und Passion zu verlieren. Im vermutlich ironisch betitelten “Americans Will Save You (In The End)” wehen Soul Asylum und die Lemonheads herüber, “Don’t Deny Me” im Anschluss klingt nach überraschendem R.E.M.-Update.

    „I wanna kiss you on the mouth“, singt Gitarrist Hans Frese, und man möchte es ihm zwischen zwei Dosen Bier und dem nächsten Konzert gleichtun, so euphorisierend sind diese Songs, wunderbar in der Balance zwischen tiefer Melancholie und Aufbruchstimmung. Famos auch die Qualitätsdichte auf “Dharmakāya” – setz’ die Nadel irgendwo auf, sie trifft Energie. Der Gesangseinstieg von “Gap-Toothed”, das taumelnde Riff in “Papered Over Some”, die stramme Coda von “Well/Sad”, alles irre gut. Und jetzt noch schnell ein Bandshirt bestellen.

    Das steckt drin: Baker Seats, Jawbox, Bob Mould

    weitere Platten

    Death Spell (EP)

    VÖ: 29.07.2022

    Liminal

    VÖ: 21.08.2020