Enumclaw
Home In Another Life
Bevor das Quartett aus Tacoma, Washington, 2019 offiziell als Band zusammenkommt, testet es mit Karaoke-Sessions aus, wie gut der gemeinsame Vibe ist. Die geteilte Liebe für Grunge und Alternative Rock ist ebenso groß wie die für R’n’B und Rap, dementsprechend verwundert es nicht, wenn Enumclaw neben Nirvana auch Drake als Einfluss nennen. Von letzterem ist – glücklicherweise, wenn man sich den jüngsten Output des Kanadiers vergegenwärtigt – auf “Home In Another Life” nichts wahrzunehmen.
Wie auf dem Debüt “Save The Baby” von 2022 schütteln Sänger Aramis Johnson, sein Bruder und Bassist Eli Edwards, Gitarrist Nathan Cornell und Schlagzeuger Ladaniel Gipson sympathisch-rumpelige Songs aus dem Ärmel, die für den Club gedacht sind, aber auch auf großen Bühnen funktionieren können. Johnson trägt sein Herz auf der Zunge und verpackt verwirrende Gefühle in kompakte Zeilen: „It’s getting so hard just to love myself/ How can I figure it out/ They won’t all be patient like you/ I’m scared I’ll end up all alone.“
Dass er sich auch mit höchst tragischen Themen wie der Alzheimer-Erkrankung seines Onkels nahbar auseinandersetzt und nicht vergisst, dass am Ende immer noch ein Rocksong steht, verdeutlicht sein Können als Texter noch mehr. So harte Kost “Home In Another Life” stellenweise ist, es ist vor allem ein lebensbejahendes Album.
Das steckt drin: Built To Spill, Dinosaur Jr., Turnstile