“Dexter Fox” hieß das Debütalbum der vier von Epo-555. Mit seinen kantigen Gitarrenriffs erinnerte es an die Raveonettes, die auch in Kopenhagen zuhause sind. “Mafia” kommt nun verträumter, spaciger, schwebender und erschafft wunderbar raffinierte Spannungsbögen: von einschmeichelnden Melodien zu pulsierenden Beats, von glasklaren Wave-Gitarrenklängen zu Elektroparts, die mal kitzeln, mal donnern, und auch mal à la CocoRosie mit Spielzeugsounds überraschen. Sänger Mikkel Max Hansen formt Perlenketten geschmeidiger Silben und haucht den Songs tranceartigen Zauber ein. So entsteht die für Epo-555 so charakteristische, eigenwillige Atmosphäre aus hypnotischer Intimität und pop-hymnischer Erregung. Auch textlich hat sich was verändert. Die Songs von “Dexter Fox” entwarfen albtraumartige, politisch akzentuierte Szenarien. Die “Mafia”-Lyrics schweifen in astrophysikalische Räume aus, erzählen von der Sehnsucht, der Schwerkraft zu entkommen, und beschwören die Augenblicke, in denen der Herzschlag mit dem Pulsieren kosmischer Energien harmonieren könnte. “Mafia” ist die intelligente Antwort auf die sich totlaufende UK-Retrowelle.
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Dexter Fox
VÖ: 06.06.2005