Ein kleiner, aber feiner Grund zur Freude. Und mitfreuen darf sich jeder, dem ein Junge mit der Gitarre zu peinlich, die letzte Blumfeld zu prätentiös und so manche ungenannte Studentenband zu verschraubt daher kommt. Spektakulär ist das nicht, eher die musikalische Version für das aufgeräumte Eigenheim. Aber selten genug – besonders was Text und Gesang anbelangt. Eine angenehme Stimme, der man gern zuhört, nicht zuletzt, weil sie Geschichten zu erzählen weiß. “Gesine aus der Nachtindustrie” zum Beispiel, oder “Busfahrt”, eine flüchtige Begegnung zwischen Junge und Mädchen und dem daraus resultierenden Tagträumen und Nachhängen in Gedanken. Genau beobachtete Szenen aus dem alltäglichen Leben, die genug Raum für eigene Erinnerungen lassen. Mitunter ist das recht ergreifend, wird aber nie pathetisch. Dazu ist die Grundstimmung viel zu luftig und leicht. Und zuversichtlich. Hier liegt eine Besonderheit von “Altes Gasthaus Love”, ein Unterschied zu vielen anderen aktuellen Produktionen. “Ich will lieber glücklich sein” singen Erdmöbel in “Ja nicht Nein”, dem letzten Titel der Platte, und es klingt bei ihnen weder kitschig noch bitter. Das hört sich selbst in rauen Zeiten immer noch besser an als das Gerede vom Geiz, der geil sein soll.
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