Eric Wagner
In The Lonely Light Of Mourning
Text: Toby Schaper
Eric Wagner ist die tragische Figur der Metal-Welt: In den 80ern war er mit seiner Band Trouble prägend für den amerikanischen Metal, blieb aber ohne zählbaren Erfolg, in den 90ern trotz Major-Deal und Rick Rubin-Produktionen weiter ein Geheimtipp. Wagners instabile Psyche, befeuert von psychedelischen Drogen, führte zu Splits, Reunions und kurzlebigen Projekten wie Lid oder Blackfinger. Zuletzt spielt er mit seiner Band The Skull in halbleeren Kleinstclubs – ein Mann mit einer Stimme, die das Drama von Robert Plant mit der Verzweiflung von Ozzy Osbourne paart. Im vergangenen August starb Wagner mit 62 Jahren an Covid-19, kurz zuvor hatte er die Aufnahmen für sein erstes Soloalbum abgeschlossen. Das beginnt mit den Worten It’s been a long and lonely winter und behandelt auch sonst seine zentralen Themen Einsamkeit, Angst, Depression und Todessehnsucht. Bisweilen liegt er gesanglich leicht neben dem Ton, was den Eindruck von Resignation noch unterstützt – hier singt jemand, der nichts mehr vom Leben erwartet. Leider ist diese Schmerzensplatte nicht optimal inszeniert: Die Songs wirken oft wie Trouble-Überbleibsel, sind bis auf den Gesang blutarm inszeniert und hölzern arrangiert, was vor allem am statischen Drumming liegt, das auch die gelungenen ruhigen Momente stört. So kann Wagner auch posthum nicht die Früchte seines Talents ernten.