Esben And The Witch
Hold Sacred
Gab es auf den Vorgängeralben “Older Terrors” (2016) und “Nowhere” (2018) noch regelmäßig rücksichtslos brutale Doom-Ausbrüche, welche die sanft-verträumten Passagen wie ein Bulldozer überrollen, hört sich “Hold Sacred” durchgängig an wie ein tiefer Tagtraum.
Esben And The Witch geben sich auf ihrem sechsten Album vollkommen der verletzlichen Seite in ihrem Sound hin. Das zeigt bereits der Opener: “The Well” plätschert zärtlich vor sich hin, überlässt Sängerin Rachel Davies klarer Stimme die Führung im leichten Dreampop-Instrumental. “True Mirror” beschränkt sich ebenfalls aufs Wesentliche: keine Sound-Schnörkel, keine Doom-Abstecher, stattdessen gibt es rein und ungefiltert ein in Melancholie-getränktes Stück über Selbstakzeptanz und das Erkennen seines wahren Ichs.
Auch die folgenden Songs “A Kaleidoscope”, “Heathen”, “The Depths” sowie “Petals Of Ash” reihen sich hier ein, lassen das Album durch ihre Monotonie jedoch stellenweise leblos wirken. Es fehlt die Abwechslung, die auf den Vorgängern besonders durch die härteren Sequenzen erreicht wurde. Besser gelingt das in “In Ecstacy”, in dem Esben And The Witch zwar den langsamen Stil des Albums beibehalten, gleichzeitig aber mit dunkleren, tieferen Elementen spielen. Die Mischung machts – und die fehlt auf “Hold Sacred” zumeist.
Das steckt drin: Cigarettes After Sex, Myrkur, Siouxsie And The Banshees
weitere Platten
Nowhere
VÖ: 16.11.2018
Live At Roadburn
VÖ: 24.11.2017
Older Terrors
VÖ: 04.11.2016
A New Nature
VÖ: 12.09.2014
Wash The Sins Not Only The Face
VÖ: 18.01.2013
Violet Cries
VÖ: 28.01.2011
33 (EP)
VÖ: 01.09.2009