Esmerine
Everything Was Forever Until It Was No More
Text: Carsten Sandkämper
Ihr Leben als Umweltaktivistin spiegelt die Cellistin Rebecca Foon (Thee Silver Mount Zion Memorial Orchestra) nicht nur im eindeutigen Albumtitel. Gemeinsam mit Ex-Godspeed You! Black Emperor-Perkussionist Bruce Cawdron, dem Multiinstrumentalisten Brian Sanderson und dem inzwischen fest in der Band spielenden Tour-Bassisten Philippe Charbonneau gelingt ihr erneut ein kammermusikalisches Glanzstück, dessen Motive ans Herz gehen. Schönheit und Traurigkeit gehen in diesen Stücken Hand in Hand, ganz so wie es auch das Meisterwerk “Music For Egon Schiele” von Rachel’s 1996 vermochte. In fünf Jahren und einer Pandemie seit dem Vorgänger “Mechanics Of Dominion” hat sich offenbar viel kreativer Druck angestaut. Spätestens wenn das gesamte Ensemble im sich minutenlang steigernden “Entropy” oder dem elegant krautrockenden “Imaginery Pasts” alle Räder in Bewegung setzt, wirkt das Album überlebensgroß. Hier blitzt im ansonsten klassischen Kontext Rockmusik als gemeinsamer Nenner durch. Vor dem Hintergrund der sieben früheren Platten der Band ist “Everything Was Forever Until It Was No More” keine Neuerfindung, aber Esmerine beschreiten in diesen Songs so viele verschiedene Pfade, dass ein merkwürdig eigenes Universum entsteht, in dem es sich zu leben lohnt.
weitere Platten
Mechanics Of Dominion
VÖ: 20.10.2017
Lost Voices
VÖ: 16.10.2015
Dalmak
VÖ: 30.08.2013
La Lechuza
VÖ: 10.06.2011
Aurora
VÖ: 02.05.2005
If Only A Sweet Surrender To The Nights To Come Be True
VÖ: 26.05.2003