Espers in klassischer Led-Zeppelin-Manier schlicht III betiteltes drittes Album beginnt mit einem Stück, das klingt, als hätte die Band versucht, Airs Moon Safari in den Folkrock zu überführen. Anschließend versucht sich die dunkel-experimentelle Band aus Philadelphia weiter daran, eine millenniumsgerechte Antwort auf Fairport Convention zu verfassen und nicht weiter Katatonia (oder anderen finsteren Studentenrockern) nachzueifern. Später bekommt ihr Acid-Folk eine leicht mittelalterliche Schlagseite, dann spuken in That Which Darkly Thrives, Meridian 70s-Hardrock-Echos durchs Klangbild und erinnern wieder an den Albumvorgänger – so weit, so gut. Espers wurden in der Vergangenheit oft in die Nähe von Six Organs Of Admittance gerückt, besitzen aber im direkten Vergleich nicht die gleiche Fähigkeit, psychedelische Momente auszukosten und die Finger still zu halten. An manchen Stellen wünschte man sich dazu außerdem mehr Pop-Schwünge wie zum Beispiel in Caroline. Stattdessen vermitteln Espers schon mal das Bild eines barocken Mucker-Jams mit Roger Waters als Gast. Gute Beispiele dafür sind das totgetrampelte The Road Of Golden Dust mit seiner so penetranten wie lächerlichen Solo-Gitarre und das gnadenlos bekifft-stumpfsinnige Another Moon Song. In überwiegenden Teilen kann III allerdings dennoch durch Atmosphäre punkten und bildet eine gelungene Addition von I + II. Am besten verfährt man mit dem Album wie mit dem 3D-Bilderbuch Das magische Auge: Die großartigsten Ergebnisse erzielt man, indem man sich nicht zu verkrampft darauf fokussiert. Bei scharfem Blick und nüchterner Betrachtung liefern sich Espers ansonsten fast schon der Lächerlichkeit aus.