Estate
The Opposite Of Indifference
Text: Steffen Eisentraut
Erinnert sich noch jemand daran, als Estate beim Bizarre-Festival 2001 auf der VISIONS-Sessions-Bühne spielten? Die Band sorgte mit dem Mix aus New-School-Hardcore, Deftones und Helmet für helle Freude bei Publikum und Juroren des Nachwuchswettbewerbs. Seitdem hat sich einiges geändert. Mit neuem Sänger und einem Plattenvertrag auf dem Berliner Label Record Of The Year haben die Österreicher einen mittelschweren Genresprung zu vollbracht. Kaum wieder zu erkennen, was aus den Boxen schallt: poppige Harmonien, treibende Metal-Licks vom Schlage Thrice und Mosh-Schrei-Parts. Man muss es aussprechen: Screamo in Reinform. Amtlich produziert und auf handwerklich höchstem Niveau. Wo früher der Geist von Chino Moreno oder Page Hamilton durch den Proberaum schwebte, stehen heute Gäste von Days In Grief und Ephan Rian vorm Mikro, um ihre Parts einzusingen. Mitreißende Hooks und eingängige Refrains können Estate schreiben, trotzdem kommt “The Opposite Of Indifference” zwei bis drei Jahre zu spät, um Akzente zu setzen. Bleibt die Befürchtung, dass doch eine Parallele zum Bizarre-Auftritt besteht: Estate verfehlten den ersten Platz nur knapp.
weitere Platten
Unsound
VÖ: 22.04.2002
Distance (Demo)
VÖ: 26.03.2001