Die Niederländer sind eine dieser Bands, die in den
vergangenen Jahren auf diversen Nachwuchs-Bühnen beeindruckten.
Es ist der gewitzte, intelligente Umgang mit großem, glitzerndem
Pop, der schon den Opener “Had Too Much” zu einem unwiderstehlichen
funky Ohrwurm macht. No Doubt fallen einem da ein,
Garbage
oder die Cardigans
. Inhaltlich geht es um Liebe, Sex,
Einsamkeit und all die Missverständnisse dazwischen. “I like the
idea of you and I don’t mean your body”, singt Frontfrau Megan de
Klerk und stellt mit nur einem Atemzug klar, dass alle die auf oberflächliches
Gesäusel à la “I’m in love with your body” stehen, jetzt
gern diese Platte aus und das Formatradio wieder anschalten können.
Noch deutlicher merkt man diesen klugen Blick auf intime
Themen in Stuck, das sich betörend mit leicht orientalischem
Einschlag voran schlängelt, während de Klerk begleitet von trunken
leiernden Gitarren im Hintergrund fleht “teach me how to fuck
”,
die Zweideutigkeit einen kurzen Augenblick schweben lässt
und dann ergänzt “
fuck up with my mind, leave it all behind”. Es
folgt ein instrumentales Zwischenspiel mit Free-Jazz-Esprit, das
noch bis ins im Sechs-Achtel-Takt pulsierende “When I Dive” hineinstrahlt.
Spätestens mit “It’s Love (But It’s Not Mine)” und seiner unbeschwerten
Stimmung sollte der Funke dann auch auf die bis
hierhin Unentschlossenen überspringen.
weitere Platten
Fool For The Vibes
VÖ: 05.10.2018