Ein Gutes hat dieser ganze Globalisierungsprozeß ja dann doch: es spült immer mehr Bands aus den entlegeneren Winkeln unseres Erdballs zu uns herüber. Die Australier Even zum Beispiel sind in ihrem Heimatland schon etwas länger unterwegs (ein Album und drei EPs). Das hört man ihnen auch an. Was man allerdings nicht so hört, ist ihre Herkunft. Denn ihr durchweg gefälliger Alternative-Pop mit Schmackes klingt eher nach britischem Indie-Pop mit amerikanischer Produktion. Das läßt sich auch erklären: Ihr Frontmann Ashley Naylor hört zu Hause gern englische Musik von Bands wie Beatles, Stone Roses, Dandy Warhols oder Las, ließ ihr zweites Album aber in Seattle vom Ami-Producer Tony Lash mixen und mit dem notwendigen Schliff ausstatten. Heraus kam eine runde, recht abgeklärte Rockplatte mit guten, aber nicht wirklich zwingenden Momenten, die laut Herrn Neumayers Einschätzung bei Freunden von Soul Asylum oder den Lemonheads bestimmt Anklang finden wird. Ein echter Kaufanreiz ist zudem die Bonus-CD, die sieben rare B-Seiten ihrer bisher in Australien veröffentlichten Singles enthält, und die aufgrund ihrer etwas rauheren, auch mal an Neil Young erinnernden Produktion den Eindruck überzeugend abrundet.