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    Ever We Fall
    We Are But Human

    VÖ: 24.03.2006 | Label: Hopeless/Soulfood Music
    Text:
    9 / 12

    Eine interessante Version von modernem Emo. Ganz ohne Geschrei, dafür durchzogen von einer durchweg stimmigen, eigenen Atmosphäre. Prädikat: entdeckenswert.

    Es ist ein Ekel, immer direkt mit anderen Bands verglichen zu werden. Dabei besitzen Ever We Fall eine eigene Note; eine Note, derer man sich am besten nähern kann, in dem man auf ähnliche Bands verweist. Man stelle sich z.B. Saosin vor, jedoch transparenter produziert und nicht wie von Robotern eingespielt. Oder schnappe sich aus der unmittelbaren Nachbarschaft Circa Survive und mische ihnen eine weitaus poppigere Note bei. Man kann auch Recover einen Teil der Aggression und außergewöhnlichen Ideen rauben – das Ergebnis ergibt in allen drei Fällen Ever We Fall. Erst schmeichelt sich die helle Stimme in den Rezeptionsapparat, der kurz darauf vom süßen Klang des Ganzen zugelullt wird. Diese Musik zeugt von einer beinahe greifbaren Sanftheit, ohne aber seicht oder saftlos zu sein. Wäre man fies, könnte man Adam Brazies Gesang als weinerlich abtun. Ist aber ungerecht. Er klingt eben melancholisch, auf unpenetrante Art. Natürlich ist diese Band nicht gekommen, um euch zu streicheln, aber vielleicht um Nerven zu glätten und zu beweisen, dass man auf Klischees verzichten kann und gerade deshalb Tolles dabei rumkommt. Gelegentlich sind auch schräge Gitarren dabei, die Ecken verleihen, aber die transparenten, oft cleanen Melodien wirken wie Balsam. Eigentlich gehört hier ein neuer Genrename her. Irgendeiner, der Pop, aber auch Core impliziert. Hört am besten selbst und bastelt was zusammen, diese vier aus Oregon haben es verdient.